Cannabis

Hexahydrocannabinol – Synthetisch, legal und schädlich?

Das als Hexahydrocannabinol bekannte synthetische Cannabinoid wurde vom amerikanischen Chemiker John W. Huffman in den 1980er Jahren erstmalig erfolgreich synthetisiert. In der Chemie ist das Cannabinoid auch bekannt als HHC oder JB-318.

Was genau ist Hexahydrocannabinol?

Der Markt für „Legal Highs“ – wie die legalen synthetischen Drogen gemeinhin genannt werden, wird alle paar Jahre von einem neuen synthetischen Cannabinoid überflutet. Das neueste Produkt, welches in den Markt der Legal Highs drängt, nennt sich Hexahydrocannabinol.

HHC ist ein synthetisches Cannabinoid, welches im Labor hergestellt wird. Es kommt in einigen wenigen Hanfpflanzen (Cannabis Sativa) vor, jedoch ist die Menge so gering das sich eine Extraktion nicht lohnen würde. Auch gibt es keine spezifische Methode welches zur Extraktion des seltenen Cannabinoids dient. Aufgrund dieser Umstände wird es nur im Labor hergestellt.

HHC wird zu der Gruppe der halbsynthetischen Cannabinoide zugerechnet. Es gilt als halbsynthetisch, da natürliche THC-Moleküle künstlich mit Wasserstoff behandelt werden, um mithilfe einer chemischen Reaktion Hexahydrocannabinol zu gewinnen.

Geschichtliche Entwicklung vom HHC

Die Forschung beschäftigt sich schon länger als man annehmen mag, mit dem neuen Cannabinoid. Um genau zu sein wurde es erstmals im Labor durch den Chemiker John W. Huffman entdeckt, in dem er Wasserstoffmoleküle zu den Delta-9-THC hinzugefügt hat und dadurch Hexahydrocannabinol bekam. Der Prozess der Hinzugabe von Wasserstoffmolekülen wird in der Chemie Hydrierung genannt.

2005 wurde das synthetische Cannabinoid erstmals in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung von Huffman und seinen Kollegen beschrieben.

Wie sieht der Herstellungsprozess von HHC aus?

Zur synthetischen Herstellung von Hexahydrocannabinol werden große Mengen an Industriehanf genutzt. Der Industriehanf kann in größeren Mengen erworben werden und bietet den zusätzlich den Vorteil das es die beiden Cannabinoide CBD und THC beinhaltet. Beide werden zur Herstellung von Hexahydrocannabinol benötigt.

Die Wandlung von CBD zu HHC besteht aus einem mehrstufigen Prozess. Wie dieser ausschaut schauen wir uns im folgenden Absatz an.

Im ersten Schritt wird mit der sogenannten CO2-Extraktion das CBD aus dem Rohhanf extrahiert. In weiteren Schritten wird das Zwischenprodukt destilliert bis es erfolgreich in Pulverform isoliert worden ist.

Beim zweiten großen Schritt wird das extrahierte CBD die Grundlage bilden für die chemische Reaktion „Hydrierung“. Am Ende dieses Verfahrens erhalten wir dann HHC.

Die chemischen Verbindungen vom HHC

Bei dem Endresultat HHC handelt es sich im Grunde genommen um zwei verschiedene Arten von Hexahydrocannabinol-Molekülen. Das erste Molekül ist das sogenannte 9R-HHC. Dieser bindet sich aktiv an die natürlichen Endocannabinoid-Rezeptoren im Körper des Menschen. Das zweite Molekül, 9S-HHC, kann sich aufgrund einer leicht veränderten Molekularstruktur nicht so gut an die Rezeptoren andocken.

Das 9R-HHC hat dabei eine ähnlich berauschende Wirkung wie THC. Im Gegensatz zum THC ist allerdings eine deutlich höhere Menge des Cannabinoids nötig, um eine Wirkung zu erzielen.

Im Gegensatz dazu ist der Rauschzustand, den 9S-HHC hervorruft, eher schwach.

Wirkung von Hexahydrocannabinol

Laut übereinstimmenden Berichten soll die Wirkung von HHC dem von THC ähnlich sein. Das bedeutet, dass Effekte wie eine leichte Euphorie, entspannende und beruhigende Wirkung hervorgerufen werden. Die Wirkung ist also definitiv psychoaktiv.

Die Wirkung ist allerdings milder und subtiler als beim Tetrahydrocannabinol. Auswirkungen auf den Menschen, auch Langzeitfolgen sind noch nicht gut genug erforscht als das man eine zutreffende Aussage darüber machen könnte.

Die Stärke und Intensität vom HHC hängt von den aktiven und inaktiven HHC-Molekülen ab. Das Verhältnis der beiden Molekülen ist selten gleichbleibend und variiert geringfügig je nach Charge. Um eine Wirkung zu spüren, müssen mindestens 50 % der Cannabinoide aus den aktiven Molekülen (9R-HHC) bestehen.

Das Trennen der beiden verschiedenen Moleküle ist nicht möglich, denn es wäre zu kostenintensiv und ineffizient. Daher ist das Ziel der Produzenten beim Herstellungsprozess den Anteil der aktiven HHC-Moleküle zu maximieren. Die im Handel erwerbbaren Produkte haben meistens ein Verhältnis von 2:1 oder 1:1.

Vorhandene Berichte zu Nebenwirkungen und der psychoaktiven Wirkung des halbsynthetischen Stoffs sind reine Erfahrungsberichte. Das Produkt ist noch zu neu, als dass es gesicherte Aussagen oder Studien gibt.

Konsument*innen berichten bei einer Überdosierung von den gleichen Nebenwirkungen wie beim herkömmlichen Konsum. Dazu zählen unter anderem:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Erbrechen

Hexahydrocannabinol Erwerbbar in Deutschland und der EU?

In Deutschland unterliegt HHC, im Gegensatz zum THC, nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Es unterliegt dem neuen „Neue-Psychoaktive-Stoffe-Gesetz“

Die gängigste Form in der Hexahydrocannabinol auftaucht ist:

  • Als Öl
  • Haschisch
  • Liquid
  • Edibles

Reine HHC-Blüten gibt es nicht. Das einzige, was in die Richtung geht, sind die CBD-Blüten welche mit HHC versetzt worden sind und als HHC-Blüten vertrieben werden.

Fazit

Das neue Produkt im Segment der sogenannten „Legal Highs“ ist das halbsynthetische Hexahydrocannabinol. In dem Beitrag haben wir etwas über die Eigenschaften des noch neuen Cannabinoids erfahren, sowie über die Gefahren und die rechtliche Situation.

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